Boni-Blog

Gemeinsam können wir viel! Das Geheimnis hinter unserem Schulmotto

In den letzten Wochen habe ich mal ein kleines Experiment gemacht: Es ging darum, das, was direkt vor meiner Nase ist, bewusster wahrzunehmen und tiefer zu schätzen. Dankbar zu sein für Kleinigkeiten. Gutes zu suchen und zu finden. Ich gebe zu: so ein Experiment bedarf einiger Übung.

 

Als ich im letzten Jahr (während der Elternzeit) noch einmal Gesundheits- und Präventionsmanagement studiert habe, habe ich sehr viel gelernt, was ich gern in der Schule anwende. Es ging um positive Psychologie, darum, was Menschen (und ja, im Besonderen auch Kinder) gesund bleiben lässt und was uns alle motiviert, Verantwortung für einander und für eine positive Lebensgestaltung zu übernehmen. Dies sind alles Aspekte, die auch in der Schule relevant sind. Ein großer Stolperstein für das Wohlbefinden und die Gesundheit ist dabei der Faktor Stress:

 

Stress tut langfristig niemandem gut.

 

Zu viel Stress lässt Menschen krank werden, schafft viel emotionalen Ballast und Frust. Dies brauchen wir großen und kleinen Menschen wirklich nicht, gerade aktuell! Es hemmt uns in unserem Wohlbefinden, in unserer Entwicklung, in unserem Zusammensein, in unserer Kreativität, in unserer Gesundheit... und ja, es ist nichts Neues. Wir wissen es alle. Auch Kinder spüren es intuitiv, aber sehr deutlich. Sie reagieren dann auf ihre individuelle Weise. Und brauchen durchaus auch Hilfe, um einzuordnen und auszudrücken, wenn der Stress (welcher Art auch immer) zu viel wird.

 

Allerdings, mal Hand aufs Herz: wie gut gelingt es uns, eine Balance zu schaffen, in der wir erfolgreich „WIRKEN“ können? Ganz ohne Stress geht’s ja irgendwie auch nicht... denn es gibt ja nun mal Dinge, die erledigt werden müssen, die nicht unbedingt Freude machen, die anstrengend sind. Das gilt für Kinder genauso wie für Erwachsene. Und manchmal ist ein gewisser Grad an Aktivierung (positiver Stress) auch ganz gut, um Ziele zu erreichen.

Trotzdem: Viele Menschen, ganz gleich welchen Alters, geraten bei allen Ansprüchen und Erwartungen heutzutage schnell ins „Hamsterrad“. Sie laufen und laufen, oftmals viel zu schnell oder zu lange. Irgendwann ist dann der Akku leer, der Körper reagiert mit großer Erschöpfung oder Krankheit, der Geist mit Frust und einem Burnout-Gefühl.

 

Halt Stopp! Erstmal Durchatmen... Durchatmen? Wir geht das?

 

Oh ja, da gibt es einige gute Ideen...

Eine dieser Ideen, um auf einfachem und sehr sicherem Wege in Balance zu kommen, ist das „Experiment“, von dem ich eingangs erzählte. Zehn Tage lang am Stück mindestens vier schöne Momente, Dinge oder Kleinigkeiten „sammeln“. Zum Beispiel:

Ein nettes Lächeln, den Sonnenstrahl hinter den Wolken, die Tasse Tee am Nachmittag, das Lieblingslied im Radio, der Duft des Mittagessens, einen schönen Stein am Wegesrand, das Vogelzwitschern auf dem Weg zur Schule, eine Umarmung, ein Schulterklopfen, ...

Es gilt, Momente zu sammeln, in denen wir bewusst im „Hier und Jetzt landen“ können und sozusagen einen „Anker auswerfen“. Diese Situationen können sehr einfach und banal sein, das spielt keine Rolle. Es geht dabei Achtsamkeit.

 

Wie gesagt, es bedarf etwas Übung, aber spätestens ab dem vierten Tag wird es immer und immer leichter und irgendwann kommt man mit Vieren nicht mehr hin. Das können tatsächlich auch Kinder sehr gut lernen. Es ist aus meiner Sicht sogar außerordentlich wichtig und kann Schule bereichern.

 

Ich finde, in dieser Übung steckt SEHR VIEL von unserem Bonifatius-Leitgedanken:

 

Gemeinsam können wir viel!

 

Für uns bedeutet der Name Bonifatius: „Gutes tun“ – „Du machst es gut!“ (vgl. Homepage „Schulkonzept“)

Dieser Leitgedanke beschreibt die Hinwendung zum Guten, Positiven und vor allen Dingen Gemeinschaftlichen. Diese Hinwendung beginnt auch mit der Beachtung der oben beschriebenen Kleinigkeiten. In der Positiven Psychologie wurden in den letzten Jahren viele wertvolle Erkenntnisse gefunden, wie Menschen eine zufriedene, glückliche Lebensgestaltung kreieren können. Es wurde u.a. erforscht, was Menschen resilient, also widerstandsfähig macht, auch und gerade in Stressphasen. Die bewusste Hinwendung zum „Guten“ ist dabei ein entscheidender Faktor. Achtsamkeit, Wertschätzung und Dankbarkeit für Kleinigkeiten (wie etwa ein nettes Wort oder ein Lächeln) sind dabei sehr gut erlernbar.

 

Diese Aspekte werden noch besser in Gemeinschaft erlebt, denn ein grundlegendes Bedürfnis von uns Menschen ist und bleibt „Beziehung“. Wir sind nun mal auf Beziehung angelegte Wesen. Das heißt allgemein und vereinfacht:

 

Es geht uns besser in Gemeinschaft.

 

Diese Aspekte sind uns Lehrerinnen sehr wichtig. Natürlich ist es nicht immer so leicht, wie es hier steht. Es ist ja auch ein LEITGEDANKE; in etwa so wie ein Kompass, der uns die Richtung weist. Wie bei meinem Experiment muss man immer wieder „dran bleiben“, „neu justieren“ und „sich erinnern“. Das wollen wie auch 2022 wieder ganz bewusst und nachhaltig tun.

 

In diesem Sinne: Das Jahr 2022 liegt vor uns, wie ein großes Schiff im Hafen. Wir sind alle an Bord. Wie wird „die See“ sein? Wahrscheinlich werden wir auch den einen und anderen Sturm bewältigen müssen. Aber die Segel sind gesetzt und die Route, die wir gewählt haben, soll allen Kindern und dem Team einen „GUTEN“ Rückenwind geben. Ja, es wird sicherlich eine spannende Reise. Aber keine Sorge, denn Eines ist sicher:

 

„Jeder kann etwas, niemand kann alles, gemeinsam können wir viel!“

 

Es grüßt herzlichst im Namen des Boni-Teams,

 

Katharina Korves

 

 

 

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