Es ist Frühling eingezogen. Wie schön, dass die Winterjacke langsam, aber sicher gegen eine dünnere Jacke ausgetauscht wird. Die Tage werden länger und wärmer, die Natur wird bunter. Wir durften uns schon über viele Sonnentage freuen.
In den letzten Wochen habe ich mal ein kleines Experiment gemacht: Es ging darum, das, was direkt vor meiner Nase ist, bewusster wahrzunehmen und tiefer zu schätzen. Dankbar zu sein für Kleinigkeiten. Gutes zu suchen und zu finden. Ich gebe zu: so ein Experiment bedarf einiger Übung.
Ich sitze beim Mittagstisch. Freitag, 15.10., 13.49 Uhr. Ich freue mich gemeinsam mit meinen Kindern: „FERIEN!“ Ich denke an all die Boni-Kids, die gerade genauso am Mittagstisch sitzen und sich genauso wie wir über den Beginn der Herbstferien freuen. Ein kleines gemeinsames Glück.
Ich sitze der Klassenlehrerin meines Sohnes gegenüber. Mit Maske. Wir wissen, das wir es sind, aber wir erkennen uns nur anhand der Stimmen. Verrückte Situation.
Es regnet. Ich sitze am Schreibtisch und betrachte die Regentropfen, die an der Fensterscheibe abperlen. Es ist Ende August und es sieht in diesem Moment so aus, als hätte sich der Sommer verabschiedet.
Nun sind wir also angekommen und haben das Schuljahr abgeschlossen. Dieses besondere Schuljahr, ganz im Zeichen von Corona.
Gemeinsam haben wir es „gewuppt“, wie man im Emsland so schön sagt.
6 Wochen sind es nun schon... 6 Wochen sind vergangen seit der sukzessiven Öffnung der Schule. 6 Wochen voller neuer Regeln und „Maßnahmen“, wie es überall so schön plakativ heißt.
ENDLICH. So dachten am 4. Mai wohl die allermeisten Boni-Kids des 4. Jahrgangs. Endlich wieder Schule.
Wer hätte gedacht, dass die Sehnsucht nach Schulalltag einmal so groß sein würde.
Unser Leben ist in den letzten Wochen durch den Corona-Virus ein komplett anderes geworden. Das fängt beim häufigen Händewaschen und „In-die-Ellenbeuge-Husten/Nießen“ an und hört beim veränderten Alltag durch Schulschließungen und die Kontaktsperren auf.